Opti Sicherheitscheck
Eine kurze Übersicht zur Sicherheitsausrüstung von Optimisten und deren Segler/-innen
Schwimmweste
Der Optimist-Segler muss eine Schwimmweste mit angebrachter Seenotpfeife angelegt haben. Die Schwimmweste hat mindestens DIN EN ISO 12402 (50N Auftrieb) zu entsprechen und muss entsprechend gekennzeichnet sein. Alle vom Hersteller angebrachten Befestigungen müssen in der gedachten Weise verwendet werden. Weiterhin muss die Schwimmweste als solche zu erkennen sein, sie sollte nicht von Kleidungsstücken verdeckt sein. Für ganz junge und kleine Segler ist ein Schrittgurt auch bei Regattawesten zu empfehlen! Selbstverständlich kann ein Neopren- oder Trockenanzug nicht als Schwimmwestenersatz gelten.
Selbstverständlich kann ein Neopren- oder Trockenanzug nicht als Schwimmwestenersatz gelten.
Noch ein Tipp: Eine Schwimmweste soll nicht nur eine Auftriebshilfe sein, sondern sollte auch durch ihre Signalwirkung ein leichtes Auffinden des Seglers ermöglichen, falls er einmal vom Boot abdriftet. Also besser eine Weste in Signalfarben – Mode kommt NACH Sicherheit!
Schwert
Das Schwert muss am Bootskörper angebändselt sein. Dazu haben alle vermessenen Schwerter eine Bohrung durch den oberen Anschlag, damit eine Bändsel bzw. eine Leine eingefädelt werden kann. Die Stop-Latten, also die beiden Querbrettchen aus Holz, müssen angeklebt und angeschraubt sein. Die Schrauben dürfen nicht hervorstehen! Das Schwert muss schwimmfähig sein.
Ruder
Das Ruder muss gegen Verlust bei einer Kenterung zu arretieren sein. Bei vermessenen Rudern ist hierbei sogar das vertikale Spiel im Scharnier vorgeschrieben. Sinnvollerweise sind bei neueren Modellen die dazu notwendigen Metallfedern durch einen Querbolzen fixiert. Bei ältere Modellen sind die Federn durch längs ins Ruder gesetzte Schrauben gehalten, was hin und wieder zum Verlust der Arretierung führt. Das Ruder muss übrigens auch schwimmfähig sein.
Mastsicherung
Damit der Mast bei einer Kenterung nicht aus dem Mastschuh ausfädelt und dabei unter Umständen hohe Biegemomente in die Mastbank einleitet, muss der Mast im Mastschuh gehalten werden. Dazu wird in der Regel eine Mastklammer direkt unter der Mastbank angebracht. Im nebenstehend Bild ist die Mastklammer zu sehen – allerdings gehört diese ganz nach oben geschoben, damit sie den Mast beim Kentern am Herausgleiten hindert. Manchmal kann die Mastklammer nicht ganz nach oben geschoben werden, weil sie dann mit den ggf. zu langen Schrauben des Mastringes in Berührung kommt und das freie Drehen des Mastes behindern würde. Dann sind diese Schrauben zu kürzen – das macht dann aber besser der Erziehungsberechtigte.
Weiter sieht man noch hin und wieder Konstruktionen, die den Mast direkt im Mastfuß mechanisch arretieren. Das ist selbstverständlich auch erlaubt, ggf. ist der Mast jedoch neu zu vermessen.
Auftriebskörper
Im Regatta-Optimist sind drei Auftriebskörper von 45 Litern aus stabilem Gewebe vorgeschrieben. Diese müssen weiter ein Sicherheitsventil aufweisen und mit drei Gewebebändern am Bootskörper befestigt sein (bei älteren Optimisten können die Auftriebskörper auch in entsprechenden Kästen an der Seite und hinten untergebracht sein – was jedoch die Prüfung auf Funktionsfähigkeit erschwert!).
Die Auftriebskörper müssen ausreichend aufgeblasen sein. Bei zu geringem Druck können sie sich bei einer Kenterung im kalten Wasser – wobei sie sich weiter abkühlen und an Volumen verlieren – aus den Schlaufen winden. Der Optimist sinkt dann unter Umständen! Auch sollten die Auftriebköper nicht zu sehr aufgeblasen sein, weil sie sich in der Sonne weiter aufheizen und ggf. platzen können.
Schleppleine
Jeder Optimist muss eine Schleppleine von mindestens 8m Länge und einem Mindestdurchmesser von 5mm an Bord haben. Die Leine muss schwimmfähig sein, einen Palstek am einen Ende aufweisen und sollte am anderen Ende am besten mit einem Palstek am Mastfuß des Optimisten befestigt sein.
Ca. 1 Meter vom Optimisten entfernt muss ein Schnappschäkel (ohne scharfe Kanten und ggf. mit einem kleinen Auftriebskörper) eingebunden sein. Hier hängt sich im Schleppverband der nachfolgende Optimist mit seinem Palstek ein!
Die Leine ist während des Segelns in langen Bahnen unter den Bändern der Auftriebskörper aufgeschossen, damit sie sofort zur Hand ist und ohne Wuhling beim Vordermann eingeklinkt werden kann.
Pützen und Praddel
Eine Pütz, besser 2 Pützen, zum Lenzen des Optimisten nach einer Kenterung sind ebenfalls vorgeschrieben. Die Pützen müssen selbstverständlich angebunden sein.
Weiter ist ein Praddel (ein Paddel) seit 2009 vorgeschrieben, damit sich der Opti- Segler auch bei Flaute wieder in den Hafen retten kann. Auch das Praddel muss angebunden sein.
Schotführung
Für den Optimist ist eine dreifache Schotführung mit Sicherheitsschäkel, der ggf. eine Verlängerung (Vorlauf) haben darf vorgeschrieben.
Insbesondere bei den Schäkeln ist auf gute Qualität zu achten. Sie dürfen keine scharfen Kanten haben, müssen schnell und einfach zu öffnen sein (keine Karabinerhaken!) und sollten auch mit klammen Fingern noch einfach und schnell zu bedienen sein.
Affenschaukel
Die Affenschaukel ist die Verbindung der Schot zum Baum und kann an bis zu 3 Punkten am Baum angeschlagen sein. Bei dickeren Bäumen wird in der Regel nur noch ein kurzer Stropp verwendet. Handelt es sich bei der Befestigung um eine klassische Affenschaukel, darf der Abstand zwischen der Leine der Affenschaukel und dem Baum maximal 10cm sein, damit im Gefahrenfall kein Kinderkopf hindurchpasst. In der Mitte ist dies ggf. durch eine zusätzliche Leine sicherzustellen.
Ausreitgurte und Bändsel
Optimisten sind mit zwei gepolsterten Ausreitgurten auszurüsten. Diese sind ggf. mit Gummistropps nach oben gespannt, damit der Optimist-Segler problemlos seine Füße einhaken kann.
Noch ein wichtiger Hinweis am Ende: Bitte kontrolliert regelmäßig die beiden obersten Bändsel, die sowohl das Segel als auch den Verklicker halten, ob diese durchgescheuert sind. Diese beiden Bändsel könnt ihr – sollten sie gerissen sein – auf dem Wasser nur unter sehr großer Mühe ersetzen! Zudem kann ohne sie die Spriet nicht korrekt gesetzt werden, was das Segeln sehr beschwerlich macht.
Diesen Text zur”Sicherheitsausstattung eines Optimisten” stellte uns der frühere Regionalobmann Baden-Württemberg, Andre Haufe, zur Verfügung.